Louis Schelbert, Nationalrat, antwortet dem MAZ
Die erzählte Geschichte ist eine anthropologische Konstante. Heute gibt es sie vom Mund zum Ohr so gut wie via Satellit. Was technisch dazu kam, wurde zur Ergänzung.
Der Univox-Bericht 2009 sagt: Zwei Drittel der Bevölkerung schauen täglich TV, 60 Prozent lesen jeden Tag Zeitung und 46 Prozent hören täglich Radio. Journalismus wird also genutzt – und er ist notwendig. Journalistinnen wählen aus der Unendlichkeit der Informationsfülle aus. Sie stellen in einem handhabbaren Rahmen Wichtiges übersichtlich dar, gewichten, kommentieren. Zeitungen oder Radios auf der Höhe der Zeit führen über sich hinaus, kombinieren mit andern Medien wie dem Internet, wo quasi unendlich Stoff abrufbereit lagert.
Die Vielfalt leidet unter den Gesetzen des Marktes. Heute gehören Medien jeglichen Zuschnitts zum gleichen Haus. Doch ohne Divergenz keine Einheit, so einfach und kompliziert ist es. In der Medienkonzentration sehe ich die grösste Gefahr. Journalismus muss der Aufrechterhaltung der Vielfalt dienen. Das gilt weltweit und liegt auch im Interesse der Demokratie.