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Hans-Jürg Fehr, Nationalrat

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Hans-Juerg Fehr

Hans-Juerg Fehr

Wer in einer Gesellschaft von Individuen leben will, die eigenständig denken und verantwortungsbewusst handeln können, wer in einem demokratisch organisierten Staat leben will, dessen wichtigste Entscheidungen Bürgerinnen und Bürger fällen, die den Durchblick haben, kommt ohne guten Journalismus nicht ans Ziel.

Gut ist Journalismus dann,

_wenn er die relevanten Informationen sucht und liefert,

_wenn er die Hintergründe dazu ausleuchtet und Erkentnisse ermöglicht,

_wenn er nach den bequemen auch die unbequemen Fragen stellt,

_wenn er aufdeckt statt zudeckt,

_wenn er grundsätzlich machtkritisch operiert,

_wenn er bei den Lesenden, Hörenden und Sehenden das Beurteilungsvermögen schärft, ihre Argumentationsfähigkeit verbessert, Meinungen bilden und Entscheidungen fällen hilft.
Guter Journalismus ist unverzichtbar, erst recht in Zeiten, in denen der schlechte grassiert.

Geschrieben von Maz Blogger

16. August 2010 um 08:52

Abgelegt in Allgemeines,Politik

Balz Bruppacher, Journalist, ehemaliger Chefredaktor des Schweizer Dienstes der Nachrichtenagentur AP/ddp

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Balz Bruppacher

Balz Bruppacher

Wozu noch Journalismus? (und zehn weitere Fragen)

_Fühlen Sie sich über das Geschehen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gut informiert?
_Können Sie sich im Internet einen gültigen Überblick über das Tagesgeschehen verschaffen?
_Tun Sie das auch?
_Wenn Sie wählen müssten: Würden Sie lieber auf Information oder auf Unterhaltung verzichten?
_Was stellen Sie sich unter nachhaltigem Journalismus vor?
_Welche Beispiele aus welchen Medien kommen Ihnen in den Sinn?
_Gehören die Nachrichtenmedien zum Industrie- oder zum Dienstleistungssektor?
_Können Sie in Zeitschriften die Inserate und den redaktionellen Teil auf Anhieb auseinanderhalten?
_Bescheidenheit, Fachkenntnisse, Fairness, Fantasie, Hartnäckigkeit, Mut, Neugier, Selbstkritik, Sorgfalt, Unabhängigkeit : Welches sind die drei wichtigsten Voraussetzungen für guten Journalismus?
 _An welchen drei dieser Tugenden mangelt es heute am meisten im Journalismus?

Geschrieben von Maz Blogger

12. August 2010 um 10:10

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Miriam Meckel, Professorin für Corporate Communication am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen und derzeit am Berkman Center for Internet & Society der Harvard University, USA

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Miriam Meckel

Miriam Meckel

Wenn wir uns im Internet umschauen, dann stellen wir fest, dass es eine ganze Reihe von neuen Inhalten gibt, die tatsächlich netzspezifisch innovativ sind oder die eine Hybridform aus traditionellen Inhaltskategorien und neuen Formen der Netzkommunikation darstellen. Dazu gehören zum Beispiel Weblogs. Ausserdem erwachsen dem Internet neue Erzählkulturen, die sich alle Möglichkeiten und Formen der Informationsvermittlung und des Erzählens dienstbar machen. Dazu zählen journalistische Artikel oder auch Romane, an denen interessierte Leser im Netz mitschreiben können, um so wiederum zu Autoren zu werden. …… Wer sich allein aus Blogs informieren will, muss viel Zeit und Energie aufwenden. Deshalb bleibt auch im Internet ein Platz für guten Journalismus. Seine Funktion ist es, einen Beitrag für die sachliche, soziale und zeitliche Synchronisation unserer Gesellschaft zu liefern. Sein Mittel ist die Thematisierung oder das Agenda Setting. Und sein Leitcode ist aktuell/nicht aktuell. Wenn wir uns als Bürger, Konsumenten, soziale Gefährten jeden Tag neu verständigen wollen, brauchen wir diesen Journalismus, der Recherche, investigatives Arbeiten und eine professionelle Beobachtungsgabe sowie ein entsprechendes Einschätzungs- und Einordnungsvermögen voraussetzt.

Die Aktualität ist dabei der zeitliche Filter, mit dem auch der Journalismus im Netz seine Auswahl trifft, Themen für die Leser selektiert. Und zuweilen ist dieser Filter durch die Beschleunigung so eng geworden, dass nur noch der Zeitfaktor eine Rolle spielt und andere Selektionskriterien auf der Strecke bleiben. Schnelligkeit schlägt Sachgenauigkeit und Relevanz. Im Netz wird das zum Teil so bleiben. Aber in den traditionellen Medien erleben wir seit einiger Zeit eine erfreuliche Neubesinnung auf die sachliche und soziale Aktualität in Form von debattenorientierter Hintergrundberichterstattung, längeren Stücken, fast literarisch erzählenden Reportagen. Dafür bleibt die Sprache auch so wichtig, weil sie nicht nur Instrument, sondern im Wortsinne Verwirklichungsmedium des Journalismus ist. Die Formen werden also vielfältiger. Aber die Kernaufgabe des Journalismus bleibt bestehen ebenso wie seine exklusive Codierung durch Aktualität. Wenn er sie im Sinne gesellschaftlicher Synchronisation zu nutzen versteht und dabei nicht die Ohren vor dem «writing out loud» verschliesst, dürfen wir uns auf die Zukunft des Journalismus freuen. Er wird dann weit mehr hervorbringen, als «content» zu beschreiben vermag.

Geschrieben von Maz Blogger

9. August 2010 um 10:15

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Daniel de Roulet, Schriftsteller

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Daniel de Roulet

Daniel de Roulet

Les journalistes exercent un métier né avec les révolutions bourgeoises de la fin du 17ème siècle. Ils ont accompagné ces révolutions de manière critique. Maintenant que les révolutions bourgeoises virent au populisme, elles n’ont plus besoin du journalisme. Quelques potins people, blogs et talks suffisent. Ce n’est donc pas une question de technologie, comme on veut le faire croire, c’est une question politique.

Chaque fois que je connais quelque chose à un sujet et que je le vois traité par un journaliste, je ne le reconnais plus. Les journalistes désormais sont paresseux, se copient les uns les autres, ne se donnent plus la peine d’enquêter, de lire ou de voir sur place ce dont ils nous parlent. Ils se cachent derrière les progrès de l’ère digitale pour crier misère, alors que s’ils disparaissent c’est parce que leur fonction historique se termine. Quand je rencontre un journaliste il est sympathique et souriant mais très vite il me parle de son métier qui, dit-il, est menacé. Comme si le métier des autres n’était pas menacé, comme si, lui ou elle, journaliste n’avait pas pendant des années expliqué aux autres qu’ils devaient être mobiles, globalisés, adaptés. Maintenant ils voudraient qu’on les plaigne. Si ces énervés, consensuels et gouvernementaux, disparaissent, je m’en réjouirais. Il en restera peut-être quelques-uns, ceux qui pensent par eux-mêmes, qui ne se croient pas omniscients et au service de la langue de leurs maîtres. Mais ceux-là ne seront plus journalistes. Ce seront à nouveau des intellectuels, capables de prendre des risques sans être couchés (embedded) dans le lit du pouvoir. Avec leur langue et leurs yeux pour voir et même pour pleurer

Geschrieben von Maz Blogger

5. August 2010 um 08:59

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Roger Köppel, Chefredaktor und Verleger Weltwoche

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Roger Köppel

Roger Köppel

Natürlich braucht es Journalisten, die ihre Aufgabe ernst nehmen. Journalisten müssen schreiben, was ist. Sie haben die Realität zu spiegeln, Missstände aufzudecken und Meinungsvielfalt herzustellen. Demokratien neigen zu Konformismus. Journalisten müssen Gegensteuer geben, skeptisch bleiben. Was nicht von selber ans Licht kommt, aber ans Licht kommen muss, haben Journalisten zu enthüllen.

Der Staat ist das grösste Machtmonopol im Land. Die wichtigste Aufgabe des Journalisten ist die Kontrolle des Staates und seiner Organe. Diese Aufgabe kann an keine andere gesellschaftliche Instanz delegiert werden. Ohne die Kritik und Skepsis hervorragender Journalisten und Zeitungen kann die Schweiz nicht funktionieren. Journalisten sind entscheidend dafür mitverantwortlich, dass die Schweiz zukunftsfähig bleibt und Wohlstand produziert.

Geschrieben von Maz Blogger

2. August 2010 um 07:19

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Urs Gossweiler, CEO der Gossweiler Media

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Urs Gossweiler

Urs Gossweiler

Statement zur Zukunft des Journalismus
Multimedialität als Herausforderung und Chance

Heute sind sich Mediennutzer gewohnt, innert weniger Klicks einen Artikel, die passenden Bilder dazu, einen Fernsehbeitrag und Originaltöne zu einem Thema zu finden. Niemand wundert sich mehr darüber, dass Youtube zu jedem noch so kleinen Ereignis ein Video ausspuckt. Der Umgang mit multimedialen Inhalten ist selbst-verständlich geworden, weil das Internet die Möglichkeiten dazu bietet. Der Nutzer hat sich daran gewöhnt und hat daraus ein Bedürfnis zum Konsum von multimedialem Content entwickelt. Doch welcher Verlag kann von sich behaupten dieses Bedürfnis vollumfänglich zu befriedigen?

Multimediajournalisten sind gefragt

Es wird immer weniger spezialisierte Printjournalisten, Fernseh-journalisten und Radiojournalisten geben, weil es Journalisten braucht, die dem heutigen Selbstverständnis der multimedialen Nutzung der Konsumenten gerecht werden. Journalisten müssen die heutige Multimedialität nicht nur konsumieren, sondern selbst auch produzieren können. Der neue multimediale Journalist muss innert kurzer Zeit fähig sein, den Output für sämtliche Medienkanäle selbst zu generieren. Solche Journalisten sind noch rar.

Grosse Medienkonzerne überleben

Wenn die Verlage einerseits begreifen, dass sie multimedialer werden müssen, um dem Bedürfnis der Kunden gerecht zu werden, und andererseits nur wenige Journalisten heute in der Lage sind, multimediale Inhalte in Personalunion herzustellen, ergibt sich folgendes Problem: Es überleben die grossen Medienkonzerne, die es sich leisten können, an eine Geschichte fünf Leute zu hängen, welche den multimedialen Output innert kurzer Zeit generieren. Dadurch werden nur noch Grossereignisse in den Medien abgebildet, weil kleinere Geschehnisse für die Verlage nicht finanzierbar sind. Lokale Ereignisse werden höchstens monomedial abgebildet und werden für die Nutzer uninteressant, weil sie sich Multimedialität gewöhnt sind.

Kleine Ereignisse wandern ins Web 2.0

Die kleinen Geschehnisse werden in Nischenmärkte gedrängt und nur noch von unbezahlten Privatpersonen im Web 2.0 publiziert und diskutiert. Eine Entwicklung, die vom journalistischen, demokratischen, gesellschaftlichen und föderalistischen Standpunkt aus nicht befürwortet werden kann. Wenn lokale Geschehnisse, sei dies aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Kultur oder im Sport nicht mehr in einer breiten Gesellschaftsschicht diskutiert werden können, weil sich die Diskurse nur noch in spezialisierten Foren auf Facebook, Twitter, Blogs und co fortsetzen, so verarmt unsere Gesellschaft. Der lokale Zusammenhalt und das Wissen, was sich im Umfeld des Wohnorts ereignet, geht verloren. Wenn sich die Verlage dessen nicht bewusst werden, wird die Schweiz, die zu Recht stolz auf ihre föderalistisch-demokratische Struktur ist, zunehmend vor sich hin erodieren.

Alleskönner sind gefragt

Für Journalisten heisst dies, dass sie neben den journalistischen Grundanforderungen zusätzlich kostengünstig fähig sein müssen, gut zu texten, schöne Bilder zu schiessen, eine Videokamera zu bedienen und ein Mikrofon richtig zu platzieren. Der Umgang mit multimedialen Produktionsabläufen und die multimedialen Kenntnisse der Journalisten müssen in der Aus-und Weiterbildung gezielt vermittelt werden. Auch die Verlagshäuser sind gefordert: Sie müssen Redaktionssysteme bereitstellen, welche den Eigenschaften der neuen Journalisten Rechnung trägt und die Multimedialität vereinfacht.

Mehr multimediale Qualität, mehr Aufmerksamkeit, mehr Werbeeinnahmen

Wenn der Mediennutzer merkt, dass er im Multimediaverbund der Verlage mehr und qualitativ Besseres geboten bekommt, als er im Internet selbst findet, wird er seine Aufmerksamkeit vermehrt den Verlagen schenken. Damit wird der Kreis geschlossen, denn wer mehr Aufmerksamkeit erhält, wird auch mehr und wertvollere Werbung verkaufen können, was zur Folge hat, dass eine qualitativ hochstehende Publizistik finanziert werden kann.

Geschrieben von Maz Blogger

19. Juli 2010 um 13:19

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Ariane Ehrat, CEO Engadin St. Moritz

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Ariane Ehrat

Ariane Ehrat

Solider Journalismus erwünscht

Liebe Journalistin, lieber Journalist

Eines vorweg: Sie, die heute mitten im journalistischen Berufsleben stehen, erleben eine herausfordernde Ära.

Die mir gestellte Frage lautet: Wozu noch Journalismus?
Auf das Risiko hin, dass Sie mich für sehr konservativ halten, behaupte ich: Journalismus ist eine berufliche Disziplin mit Rechten und Pflichten wie andere Berufe sie auch haben und einhalten sollten.

Medienschaffende braucht es da, wo es wichtig ist, Informationen aufzunehmen, zu analysieren, wiederzugeben oder je nach Gefäss zu bewerten. Oft liegen diese Informationen nicht vor der eigenen Haustüre, sondern müssen über weite Strecken oder Wissensbarrieren hinweg eingeholt und ausgetauscht sowie beurteilt werden.

Wenn ich mich für den Journalismus ausspreche, meine ich die Berichterstattung und Meinungsbildung in ihrer ganzen lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Breite und Tiefe.

Dabei bin ich mir bewusst, dass die Medienlandschaft umgepflügt worden ist respektive immer noch umgepflügt wird.

Glaubwürdigkeit und Verantwortung
Einfach auszuüben ist dieser Beruf sicher nicht. Journalisten mit fundierter Ausbildung und genügend Zeit für Recherchen sollten meines Erachtens unabdingbare Ressourcen jedes Mediums sein. Nur wer recherchiert hat und die Fakten kennt, kann diese objektiv beurteilen. Und nur dann sollte er oder sie Beiträge publizieren.

Pfannenfertige Convenience-Produkte schmecken halt weder im Journalismus noch in der Kulinarik gleich gut wie Gerichte aus der Haute Cuisine.

Da Nachrichten immer hybrider, das heisst über immer mehr Kanäle verbreitet werden, sollte dem Ehrenkodex umso mehr Sorge getragen werden. Mir scheint es wichtig, dass Themen relevant oder zumindest interessant sind, Nachricht und Kommentar getrennt werden und publizierte Fakten der Wahrheit entsprechen.

Qualität statt Kopie
Als Tourismusdirektorin lese ich manchmal Artikel über Engadin St. Moritz, ohne meine Arbeit darin wieder zu erkennen. In solchen Momenten wünsche ich mir eine solide und verlässliche Medienlandschaft. Eine Landschaft mit mehr Pflicht statt Kür, die auf bestmöglicher Ausbildung basiert und die aktuellen Themen ausgewogen wiedergibt. Ich wünsche mir aber auch eine Medienlandschaft, die trotz aller wirtschaftlichen Unbill gesund ist und immer mal wieder eine erfreuliche Blüte hervorbringt.

Die alten Pflichten sind auch die neuen
Für mich ist ein Leben ohne Medienschaffende undenkbar. Ich schätze es, über meinen Tellerrand hinaus über Neuigkeiten ins Bild gesetzt zu werden sowie die Möglichkeit zu haben, via Medien die Aktivitäten von Engadin St. Moritz einem breiten Publikum bekannt zu machen. Auch lebe ich gut damit, wenn über mich oder über unsere Region kritisch berichtet wird – solange Fakten ausgewogen zum Zug kommen und nicht nur eine einzige Sichtweise dargestellt wird.

Sie sehen, ich stehe den Medien pragmatisch gegenüber. Ich kehre zum Ausgang meiner Überlegungen zurück: Journalismus ist eine berufliche Disziplin mit Rechten und Pflichten wie andere Berufe sie auch haben und einhalten sollten. Aus dieser Sicht ist Journalismus äusserst erhaltenswert.

Geschrieben von Maz Blogger

15. Juli 2010 um 09:31

Abgelegt in Allgemeines,Wirtschaft

Martin Wagner, Verleger AZ Medien

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Martin Wagner

Martin Wagner

Die Frage «Wozu noch Journalismus» möchte ich mit einem heute noch in allen Teilen geltenden Zitat von Thomas Jefferson, dem 3. Präsidenten der USA, beantworten, das aus dem Jahre 1787 stammt: «Der Weg, um die irreguläre Beeinflussung der Menschen zu verhindern, besteht darin, sie via Zeitungskanal voll über ihre Angelegenheiten zu informieren und dafür zu sorgen, dass die Zeitungen die gesamte Masse der Menschen erreichen. Unsere Regierungen basieren auf der freien Meinung der Menschen, und wenn ich wählen müsste zwischen einer Regierung ohne Zeitungen oder zwischen Zeitungen ohne Regierung würde ich mich für letzteres entscheiden.» Jefferson trat also bereits Ende des 18. Jahrhunderts aus freiheitlichen und demokratischen Überlegungen für eine freie Presse und eine subventionierte Postzustellung der Zeitungen ein. Journalisten müssen heute wie eh und je dafür sorgen, dass Leute, die im öffentlichen oder im privaten Sektor oder im Nonprofit-Bereich an der Macht sind oder nach Macht streben für ihr Wirken zur Rechenschaft gezogen werden. Sie müssen die Informationsbedürfnisse der Menschen, für die sie schreiben, als legitim betrachten. Sie müssen plausible Methoden anwenden, um die Wahrheit von der Unwahrheit zu trennen oder zumindest dafür sorgen, dass Lügner und Betrüger die Menschen nicht in Katastrophen führen. Schliesslich muss der Journalismuss auch weiterhin das Frühwarnsystem der Nation bilden, damit möglichst viele Probleme vorhersehbar werden und gelöst werden können bevor sie zu Krisen ausarten.Ich bin also nicht der Meinung, dass sich der Jounalismus in seinem Kern ändert. Die Aufgabe ist die gleiche geblieben, geändert haben sich lediglich die Verbreitungsmodalitäten.

Geschrieben von Maz Blogger

12. Juli 2010 um 10:21

Abgelegt in Allgemeines,Medien

Peter Wanner, Verleger AZ Medien

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Peter Wanner

Peter Wanner

Journalismus braucht es mehr denn je. Und zwar guten. Warum?

Weil wir die Welt sonst nicht mehr begreifen. Weil wir nicht mehr verstehen, was vor sich geht.

Diese Welt ist verrückt geworden, sie stürzt von Krise zu Krise. Die Märkte sind nicht mehr im Gleichgewicht, vieles ist aus dem Lot geraten. Selbstgemachte Naturkatastrophen wie die Oelpest im Golf von Mexiko gehören schon fast zur Tagesordnung. Auf die Finanz- und Wirtschaftskrise folgt eine gigantische Schuldenkrise – mit unabsehbaren Folgen. Ein täglich sich abspielender Wahnsinn, an den wir uns gewohnt haben. Gutes Unterhaltungskino.

Weil sich die Ereignisse derart überschlagen, die Probleme immer komplexer werden, das Tempo ständig zunimmt, sind die meisten Politiker überfordert. Sie hinken mit der Problemlösung hinterher. Gouverner, c`ést prévoir – das war einmal. Regierende und Politiker sind längst zu Feuerwehrleuten mutiert – andauernd damit beschäftigt, Brände zu löschen.

Hier muss guter Journalismus ansetzen. Die aus den Fugen geratene Welt, all die verrückten Dinge und Bilder, die wir sehen, wollen erklärt werden. Warum ist es so und nicht anders gekommen? Was haben sich die Akteure dabei gedacht? Wie hat es sich wirklich abgespielt? Wer sind die Verantwortlichen? Wer die Drahtzieher? Was stimmt und was stimmt nicht? Wo wird vertuscht und wo wird schamlos gelogen?

Guter Journalismus muss nicht neu erfunden werden, er muss sich nur auf seine Vorbilder und auf eine einfache und eindringliche Sprache besinnen. Angetrieben von unablässiger Neugierde, von unersättlichem Erkenntnisdrang geht der Vollblutjournalist ans Thema heran, leuchtet hinter die Fassade, recherchiert hartnäckig, bohrt tiefer, kommt auf den Punkt und hilft so der Wahrheit auf die Sprünge. Was für ein spannender Beruf!

Die Realität so darzustellen, wie sie wirklich ist in all ihren Facetten – das ist faszinierend genug. Es braucht gar keine Zuspitzung, keine Uebertreibung. Denn längst gilt: La réalité dépasse la fiction.

Geschrieben von Maz Blogger

8. Juli 2010 um 09:21

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Annemarie Huber-Hotz, ehem. Bundeskanzlerin, Präsidentin SGG, Vizepräsidentin SRK und Fachhochschulrat HSLU

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Anne-Marie Huber-Hotz

Anne-Marie Huber-Hotz

Trotz der rasanten Entwicklung in der Information und Kommunikation braucht es auch in Zukunft Journalismus, d.h. Berichterstattung über das tägliche Geschehen. Mit der Globalisierung wird auch dieses Geschehen immer umfangreicher und komplexer. Die Herausforderung für Journalistinnen und Journalisten besteht darin,  aus dieser Masse an Informationen die für ihre Zielgruppen relevanten Informationen so auszuwählen, aufzubereiten und zu vermitteln, dass sie sich ein möglichst «wahres» Bild über das Geschehen und die Zusammenhänge machen können. «Wahrheit», Echtheit zu vermitteln ist eine Kunst, die vom Vermittler – vom Journalisten/in und Verleger/in – nicht nur eine hohe ethische Gesinnung voraussetzt, sondern auch Können.  Deshalb ist die Ausbildung äusserst wichtig. Sie muss – wie der Journalismus selbst – höchsten Qualitätsansprüchen genügen.  Informationsvermittlung und Kommunikation sind mehr als ein auf Gewinn und Sensation ausgerichtetes Business, sie sind eine staatspolitische Aufgabe.

Geschrieben von Maz Blogger

5. Juli 2010 um 17:24

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